Tourismus auf dem Hof: Wie Stellplatzgäste zu Stammkunden werden
Alle kennen den klassischen Urlaub auf dem Bauernhof. Weniger bekannt ist, dass Caravaning gerade auch landwirtschaftlichen Betrieben in ländlichen Regionen neue Einnahmequellen verschafft – und das ohne große Investitionen. Das Konzept Landvergnügen zeigt, wie das funktioniert: Wohnmobil-Reisende übernachten auf einfachen Stellplätzen direkt bei Bauernhöfen, Weingütern oder Manufakturen – und erleben regionale Landwirtschaft aus erster Hand.
„Mit Landvergnügen kommt die Welt zu unseren Gastgebern“, sagt Ole Schnack, Gründer von Landvergnügen, der die Idee vor über zehn Jahren aus Frankreich nach Deutschland brachte. Mittlerweile gibt es Landvergnügen auch in Österreich und in der Schweiz. Viele Betriebe nutzen das Konzept, um sich mit wenig Aufwand ein zweites Standbein im Tourismus aufzubauen. Da Wohnmobilisten autark reisen, brauchen sie kaum Infrastruktur und bevorzugen naturnahe Stellplätze.in Deutschland, zentrale Bausteine der kroatischen Campingstrategie – mit großem Interesse seitens der anwesenden deutschen Destinationsverantwortlichen.
Caravaning schafft Chancen für ländliche Räume
Viele klassische Campingregionen stoßen an Kapazitätsgrenzen. Gleichzeitig suchen Wohnmobilreisende gezielt nach naturnahen, individuellen Stellplätzen – oft abseits touristischer Hotspots. Höfe mit Direktvermarktung profitieren besonders: Gäste kaufen regionale Produkte vor Ort und bestellen später im Onlineshop nach.
„Wir haben Gastgeber, bei denen sich der Umsatz durch Landvergnügen verdreifacht hat“, berichtet Schnack. Gerade Erzeuger mit Hofläden oder Manufakturen profitieren von der Kombination aus Übernachtung und Direktverkauf. „Auch die regionale Wirtschaft profitiert: Die Reisenden nutzen Restaurants, Freizeitangebote und kleine Handwerksbetriebe in der Umgebung.“
Stellplätze ohne großen Aufwand
Im Vergleich zum klassischen Campingplatz ist der Einstieg für landwirtschaftliche Betriebe einfach. Freie Wiesen oder Hofflächen genügen oft, um Wohnmobilgäste willkommen zu heißen – ohne aufwendige Genehmigungsverfahren oder Versiegelung.
Caravaning als Wirtschaftsfaktor im ländlichen Raum
Schnack ist sich sicher: Die Verbindung von Wohnmobiltourismus und Direktvermarktung eröffnet ländlichen Räumen neue wirtschaftliche Perspektiven. Ohne große Investitionen können Höfe zusätzliche Einnahmen generieren und ihre Produkte langfristig besser vermarkten. Gleichzeitig stärkt der steigende Tourismus in diesen Regionen die gesamte Wertschöpfungskette – von Erzeugern über Gastronomen bis hin zu lokalen Handwerksbetrieben. Vorteile für Höfe auf einen Blick:
Zusätzliche Einnahmen ohne große Investitionen
Neue Kunden für eigene Produkte
Regionale Bindung und Direktvermarktung stärken sich gegenseitig
Fünf Tipps für interessierte Höfe
Basierend auf den Erfahrungen mit Landvergnügen gibt Gründer Ole Schnack folgende Empfehlungen für Betriebe, die Caravaning als Tourismusbaustein und Teil ihrer Direktvermarktung nutzen möchten:Vom Buchungssystem bis zur Preisgestaltung: Digitale Tools verbessern die Sichtbarkeit, das Nutzungserlebnis und die Auslastung.
1. Freie Flächen nutzen Wiesen oder Hofflächen bieten oft genug Platz für naturnahe Stellplätze – ganz ohne große Investitionen.
2. Direktvermarktungmitdenken Hofläden oder Verkostungen machen den Aufenthalt attraktiver und stärken die Direktvermarktung.
3. Klare Regeln für Gäste aufstellen Landvergnügen gibt den Reisenden „Goldene Regeln“ mit an die Hand, doch jeder Betrieb kann eigene Vorgaben – etwa zu Ruhezonen oder Ruhezeiten – festlegen..
4. Gastfreundschaft zählt Zugewandte Gastgeber profitieren im ländlichen Caravaning-Tourismus besonders. Ein kurzer persönlicher Kontakt oder eine kleine Führung stärkt die Bindung zu den Gästen.
5. Klein starten, bei Bedarf ausbauen Viele Betriebe beginnen mit wenigen Stellplätzen – und entwickeln das Angebot schrittweise weiter.