Von der Brauerei zum Übernachtungsort: Wie der Deutsche Stellplatztag neue Projekte ins Rollen bringt
Was tun, wenn die Nachfrage nach Stellplätzen vor der Infrastruktur wächst? Diese Erfahrung machte Peter Prinz von Lobkowicz, Geschäftsführer der Schlossbrauerei Maxlrain, als immer mehr Wohnmobile vor seiner Brauerei Halt machten.
Auf der Suche nach Lösungen stieß er auf den Deutschen Stellplatztag beim CARAVAN SALON. Dort fand er nicht nur Antworten auf seine baurechtlichen Fragen, sondern auch eine neue Perspektive auf den Umgang mit Caravaning-Tourismus. Ein Erfahrungsbericht, der zeigt, warum der Stellplatztag für Destinationen zum Pflichttermin werden sollte.
Interview mit Peter Prinz von Lobkowicz, Geschäftsführer der Schlossbrauerei Maxlrain
Herr Prinz von Lobkowicz, Sie beschäftigen sich als Unternehmer nicht hauptberuflich mit Stellplatzplanung. Was hat den Ausschlag gegeben, sich dennoch intensiv mit dem Thema zu befassen? Die Entwicklung kam tatsächlich aus der Praxis: Immer mehr Wohnmobile blieben vor unserer Brauerei stehen. Es zeigte sich schnell, dass hier ein Bedarf vorhanden ist – nicht nur an Parkmöglichkeiten, sondern an einem echten Angebot mit Aufenthaltsqualität. Für uns war klar: Wenn wir diesen Trend gestalten wollen, müssen wir ihn verstehen. Der Stellplatztag war dafür genau der richtige Ort, weil dort Expertise, Erfahrung und Praxiswissen zusammenkamen.
Was hat Ihnen der Stellplatztag in dieser Phase gebracht, was Ihnen in Gesprächen vor Ort gefehlt hat? In den ersten Gesprächen mit Behördenvertretern habe ich gemerkt, dass das Thema Caravaning in vielen Verwaltungen noch gar nicht richtig angekommen ist. Oft bekam ich die Rückmeldung: „Das geht nicht.“ Aber eigentlich bedeutete das nur: „Uns fehlt die Erfahrung damit.“ Auf dem Stellplatztag hingegen wurde sehr konstruktiv gezeigt, wie andere Regionen ähnliche Fragestellungen gelöst haben. Vor allem der offene Austausch zwischen Fachleuten und Praktikern hat mir die Sicherheit gegeben, dass unser Vorhaben nicht nur möglich, sondern sinnvoll und machbar ist. stehen für ein neues Level an Komfort und Service.
Viele Destinationen stehen beim Thema Stellplatzentwicklung noch ganz am Anfang. Welche Erkenntnis würden Sie diesen mitgeben? Mein wichtigstes Learning war, dass wir beim Thema Caravaning in Deutschland häufig noch zu sehr in alten Denkmustern verharren. Stellplätze werden vielerorts als Problem wahrgenommen – dabei sind sie eine riesige Chance, wenn man sich offen damit beschäftigt. Für Regionen ist es entscheidend, sich mit anderen auszutauschen, Best Practices kennenzulernen und das Wissen aus solchen Veranstaltungen wie dem Stellplatztag mitzunehmen. Ich kann nur empfehlen, diesen Schritt zu gehen.
Sie wollen Ihre eigenen Erfahrungen künftig auch weitergeben? Ja, beim nächsten Deutschen Stellplatztag werde ich selbst unseren bisherigen Weg vorstellen. Ich halte es für extrem wichtig, dass wir in der Branche voneinander lernen. Denn am Ende profitieren alle davon, wenn wir nicht immer wieder bei null anfangen, sondern unser Wissen teilen.
5 Tipps für Stellplatz-Projekte aus Sicht der Praxis
1. Vom Bedarf zur Lösung denken Wo viele Wohnmobile auftauchen, steckt meist ein echtes Potenzial dahinter, nicht nur ein Parkplatzproblem.
2. Den Dialog mit Behörden suchen – aber vorbereitet Viele Einwände resultieren aus Unsicherheit. Wer Beispiele und gute Argumente mitbringt, überzeugt leichter.
3. Praxiswissen aktiv einholen Fachveranstaltungen wie der Deutsche Stellplatztag zeigen, wie andere Destinationen Herausforderungen gelöst haben und bieten Austausch auf Augenhöhe.
4. Aufenthaltsqualität mitdenken Ein Stellplatz wird durch kleine Extras noch attraktiver, etwa durch einen Brötchenservice am Morgen, eine Sitzbank mit Aussicht oder einen direkt am Platz ausgeschilderten Spazier- oder Wanderweg.
5. Nicht bei null anfangen Es gibt bereits viele Lösungen, Netzwerke und Partner – wer offen teilt und dazulernt, spart Zeit und Nerven.