In 18 Biosphärenreservaten liegt der Fokus auf der beispielhaften Entwicklung und Erprobung des Zusammenlebens von Mensch und Natur. Dafür werden neue Wege gefunden und mitunter alte Techniken und Arbeitsweisen wiederentdeckt. Gewachsene Kulturlandschaften werden in Biosphärenreservaten ebenso geschützt, gepflegt und entwickelt wie wertvolle Naturräume. Ziel ist es, hier modellhaft Ideen zu entwickeln, mit denen wir alle in Zukunft mit der Natur im Einklang leben können. Mensch und Natur wachsen hier (wieder) zusammen. Biosphärenreservate werden nach dem Programm „Man and Biosphere“ (MAB = Der Mensch und die Biosphäre) von der UNESCO anerkannt. Fast alle der Biosphärenreservate in Deutschland gehören zum weltweiten Netz von über 700 UNESCO-Biosphärenreservaten.
Das Biosphärenreservat Spreewald zum Beispiel ist mit seiner Auenlandschaft, die von einem über 1.500 km umfassenden Fließsystem geprägt ist, in Mitteleuropa absolut einzigartig. Die kleinflächigen Wiesen und Felder, Wälder, Wasserläufe und Seen bieten rund 5.000 Pflanzen- und Tierarten Lebensraum. Hier leben Arten, die andernorts bedroht oder bereits ausgestorben sind. So brüten Weißstörche in vielen Ortschaften, während, Kranich, Uhu, Seeadler und Fischadler die ruhigen und feuchten Wälder bevorzugen. Im Spreewald lassen sich zudem unglaubliche 937 Schmetterlingsarten bestimmen. Viele von ihnen gibt es in Deutschland nur hier, wie Schönbär oder Abendpfauenauge. Gleichzeitig sind Traditionen, Lebens- und Arbeitsweisen der Einwohner*innen noch heute eng mit der Landschaft verbunden. Der Spreewald bietet mit seinen traditionellen Kähnen, aber auch per Kanu oder Fahrrad, vielfältige Möglichkeiten, diese außergewöhnliche Region auf sanfte Weise zu erkunden.