Endlich unterwegs

Folgende Kriterien sind dafür einzuhalten:

• Das Zugfahrzeug muss weniger als 3,5 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht wiegen.
• Die Caravanreifen dürfen nicht älter als 6 Jahre sein und müssen für eine Geschwindigkeit bis mindestens 120 km/h zugelassen sein.
• Der Wohnwagen muss mit hydraulischen Achsstoßdämpfern ausgerüstet sein.
• Das zulässige Gesamtgewicht des Wohnwagens darf bis zu 80 Prozent des Leergewichts des Zugfahrzeugs nicht übersteigen:

Beträgt das zulässige Gesamtgewicht des Wohnwagens bis zu 100 Prozent des Leergewichts des Zugfahrzeugs, benötigt der Caravan zusätzlich eine Stabilisierungseinrichtung in Form von

• Entweder einer Anti-Schlinger-Kupplung
• Oder einer elektromechanischen Stabilisierungseinrichtung am Wohnwagen
• Oder das Zugfahrzeug verfügt über eine fahrdynamische Stabilisierungseinrichtung für Anhängerbetrieb, sogenanntes „Anhänger-ESP“ An der Rückseite des Wohnwagens muss die von der Straßenverkehrsbehörde ausgegebene und gesiegelte Temp 100-Plakette gut sichtbar angebracht werden.

An vielen älteren Wohnwagen lassen sich die technischen Einrichtungen für eine Tempo 100 Zulassung auch nachrüsten. Die Nachrüstung wird dann durch einen Sachverständigen oder Prüfingenieur bestätigt und in den Fahrzeugpapieren des Anhängers nachgetragen. Bei geeigneten neuen Caravans ist bereits ab Werk eine Zulassung für Tempo 100 in den Fahrzeugpapieren eingetragen.

Rund 85 Prozent aller in Deutschland produzierten Wohnmobile liegen unter einem zulässigen Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen. Für diese Mehrheit aller Wohnmobile gelten dieselben Tempolimits wie bei PKW. Darüber hinaus gelten folgende Regeln:

In geschlossenen Ortschaften gilt für alle Reisemobile und PKW-Caravan-Kombinationen grundsätzlich Tempo 50.

Außerhalb geschlossener Ortschaften gilt:

• Für Reisemobile bis 3,5 Tonnen Tempo 100.
• Für Reisemobile zwischen 3,5 und 7,5 Tonnen gilt auf Landstraßen Tempo 80. 
• Für schwere Reisemobile über 7,5 Tonnen dürfen außerhalb geschlossener Ortschaften nur Tempo 60 fahren.
• Für PKW-Caravan-Kombinationen gilt auf Landstraßen in Deutschland Tempo 80.

Auf Autobahnen und autobahnähnlichen Schnellstraßen sind auch Wohnwagen und Wohnmobile schneller unterwegs:

• Für Reisemobile bis 3,5 Tonnen gelten auch hier dieselben Tempolimits wie für PKW.
• Wohnmobile zwischen 3,5 und 7,5 Tonnen dürfen auf Autobahnen 100km/h fahren
• Schwere Wohnmobile über 7,5 Tonnen sind auf Autobahnen und autobahnähnlichen Schnellstraßen auf 80 km/h beschränkt.
• Moderne PKW-Caravan-Kombinationen verfügen meistens über die Voraussetzungen, um auf Autobahnen und autobahnähnlichen Schnellstraßen in Deutschland Tempo 100 zu fahren. Ohne diese Voraussetzungen gilt Tempo 80. Über die genauen Voraussetzungen für Tempo 100 für Wohnwagen informieren wir ein einem separaten Video.

Noch nie war das Reisen mit dem Caravan so einfach, komfortabel und sicher wie heute. Während der Fahrt sorgen zahlreiche elektronische und mechanische Assistenten des Caravans und des Zugfahrzeugs für Sicherheit und Komfort.

Da ist zum einen die Anti-Schlingerkupplung: Reibbeläge drücken von allen Seiten auf den Kugelkopf und stabilisieren den Caravan mechanisch. Zusätzlich greift ein elektromechanisches Stabilitätssystem ein, bevor der Wohnwagen ins Schlingern gerät. Sensoren erfassen die Fliehkräfte, die am Wohnwagen wirken, und arbeiten mit gezielten Bremseingriffen dagegen. Der Wohnwagen bremst selbstständig und hält sich so in der Spur. Sollte das nicht ausreichen, greift auch das Anhänger-ESP des Zugwagens ein und unterstützt durch Bremseingriffe am Zugfahrzeug die Stabilisierung. Anhänger-ESP gehört heute bei gehoben PKW dazu, sobald eine Anhängekupplung geordert wird. Diese Sicherheitseinrichtungen sorgen für gutes Handling und sichere Straßenlage der PKW-Caravan-Kombination – auch in Notfällen.

Nicht nur das Fahren, auch das Ankommen wird dank moderner Technik einfacher. Die ersten Assistenzsysteme helfen schon dabei, den Caravan sauber einzuparken. Und zwar egal, ob gerade oder um die Ecke. Der Fahrer kann dabei ganz entspannt den Anweisungen des Systems folgen. Und der Einweiser muss nur noch sichergehen, dass keine Hindernisse im Weg sind.

Der technische Fortschritt in Punkto Fahrkomfort und –Sicherheit hat in den vergangenen Jahren maßgeblich zum Erfolg der modernen Caravans beigetragen.

Caravaning-Reisende wissen es zu schätzen: Das Schöne am Reisen mit Caravan und Reisemobil sind die Pausen auf schön gelegen Rastplätzen. Jedoch sollten Caravaning-Reisende nach Möglichkeit die für sie ausgeschilderten Plätze nutzen und nicht die Plätze für andere Verkehrsteilnehmer besetzen.

Im Übrigen dürfen Reisemobile und Caravan-Kombinationen auf allen Parkplätzen abgestellt werden, bei denen keine Einschränkung für bestimmte Fahrzeugarten bestehen. Etwa durch den Zusatz „Nur für PKW“ oder eine Gewichtsbegrenzung. Sind die Parkplätze mit Linien abgegrenzt, so darf diese streng genommen nicht überragt werden. Das längere Parken am Straßenrand ist nur für zugelassene Caravans und Reisemobile erlaubt. Abgekoppelte Caravans dürfen jedoch lediglich für 14 Tage an der gleichen Stelle abgestellt werden.

Reisemobile sowie PKW-Caravan-Kombinationen sollten bei eintretender Dunkelheit auf der dem Verkehr zugewandten Seite mit Standlicht gekennzeichnet werden. Innerhalb geschlossener Ortschaften genügt eine Parkwarntafel. Im Großen und Ganzen gelten somit für Caravans und Reisemobile die gleichen Regeln wie für alle anderen Fahrzeuge vergleichbarer Größe und Tonnage.

Selbst bei eindeutiger Regelung sorgt im Alltag eine gesunde Portion Rücksichtnahme für ein entspanntes Caravaning-Vergnügen. Denn selbst auf entlegenen Stellplätzen stehen Caravaning-Reisende nicht immer ganz allein.