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09.07.2025

Clesana AG

Clesana Bio Hochbarriere-Folienliner: Entwicklungsgeschichte

Wenn Vision auf Beharrlichkeit trifft

Die Entwicklung von erfolgreichen Technologien beginnt selten mit einem fertigen Produkt – sondern mit einer Idee, die über Jahre hinweg konsequent weiterverfolgt wird. So war es auch bei Clesana. Schon 2009 stand für das Gründerteam fest, dass die klassische Sanitärtechnik – insbesondere im mobilen Bereich – radikal neu gedacht werden muss. Es war die Vision eines hygienischen Systems ohne Wasserverbrauch, das sowohl ressourcenschonend als auch umweltverträglich ist.


Ein Schlüsselelement dieser Idee war von Anfang an der Folienliner. Denn was in der Anwendung simpel erscheint – ein versiegelter Beutel, der Hinterlassenschaften einschließt – war in der technischen Umsetzung ein gewaltiger Kraftakt. Schließlich sollte die Hochbarriere-Folie eine entsprechende Schutzwirkung haben und daher garantiert dicht gegenüber Feuchtigkeit und Sauerstoff sein.

2009–2015: Funktion vor Nachhaltigkeit

In den ersten Jahren drehte sich alles um eines: Sicherheit. Aus diesem Grund war die Prämisse von Clesana, dass ein wasserloses Toilettensystem überhaupt akzeptiert werden kann, wenn die hygienische Versiegelung absolut zuverlässig funktioniert. Es kamen klassische, petrochemisch basierte Materialien zum Einsatz. Nicht aus Ignoranz gegenüber Umweltfragen, sondern aus technologischer Notwendigkeit. Biobasierte Materialien waren schlicht noch nicht leistungsfähig genug und wiesen zudem nicht die nötige Stabilität und Barrierewirkung gegenüber Gerüchen, Keimen und Feuchtigkeit auf.


2016–2020: Der Weg ins Ungewisse

Daniel Beller, CEO der Clesana AG erklärt: „Wir sind mit der Grundidee gestartet, Hygiene unabhängig von Wasserzugang möglich zu machen. Aber mit dem Eintritt in den Caravaning-Markt kam ein neuer Anspruch hinzu – noch nachhaltiger zu werden.“ Daher sollte der nächste Schritt die Entwicklung einer nachhaltigeren Alternative des Hochbarriere-Folienliners sein. Ab 2018 begann eine systematische Suche nach nachhaltigen Alternativen.


Die Herausforderung: Eine biobasierte Folie musste dieselbe Barriereleistung bieten wie ihre petrochemischen Vorgänger – bei gleicher Maschinenkompatibilität, Lagerstabilität und Temperaturbeständigkeit.

Gemeinsam mit Partnern aus Forschung und Industrie wurden verschiedenste biobasierte Substanzen getestet – darunter beispielsweise Lignin, Talk, Wachs und Naturharz. Die Ergebnisse? Häufig ernüchternd. Entweder ließ sich das Material nicht verschweißen, verlor bei Feuchtigkeit seine Barrierewirkung oder versagte bei der Verarbeitungsgeschwindigkeit. Doch trotz aller Rückschläge blieb das Ziel bestehen – getragen von der Überzeugung, dass Hygiene und Nachhaltigkeit keine Gegensätze sein dürfen.


2021–2024: Der Durchbruch

Die entscheidende Wende gelang, als eine Materialkombination gefunden wurde, welche alle Kriterien erfüllt: biologisch basiert, recyclingfähig, schweißbar, mit einer Hochbarriere – und selbstverständlich auch kompatibel mit der Clesana Verschweiß-Technologie.


In enger Abstimmung mit Compoundierern, Anlagenbauern und dem eigenen Entwicklungsteam entstand eine völlig neue Rezeptur. Parallel wurde auch die Schweiß- und Versiegelungstechnologie weiterentwickelt, um die neue Folie nahtlos in das bestehende Clesana-System zu integrieren.


2025: Markteinführung Bio Hochbarriere-Folienliner

Anfang des Jahres wurde der Bio-Hochbarriere-Folienliner verschiedenen Tests unterzogen. Zunächst wurden die Sauerstoff- und Feuchtigkeitsbarriere vom Fraunhofer-Institut getestet – mit dem Ergebnis, dass sie sogar etwas besser abschnitt als die des bisherigen klassischen Hochbarriere-Folienliners. Anschließend folgte der erfolgreiche Abschluss der DIN-Prüfung durch TÜV Rheinland. Somit startet ab Mitte 2025 die Serienproduktion – zunächst für die Caravaning-Branche, später auch für medizinische Anwendungen, die mobile Pflege sowie den Einsatz in Katastrophen- und Entwicklungshilfekontexten.


Was bleibt, ist die ursprüngliche Vision: Eine hygienische und nachhaltige Entsorgungslösung, die Menschen weltweit unabhängig macht – vom Wasseranschluss, vom Kanalnetz und von der Infrastruktur. Der neue Liner ist ein weiterer, entscheidender Schritt auf dem Weg dorthin.


Fazit:

«Jetzt haben wir eine Folie, die biobasiert ist und die hohen Barrierewerte zuverlässig liefert. Das war das Ziel – und das haben wir erreicht. Es geht eben nicht nur um Innovation, sondern auch um Verantwortung“ (Daniel Beller, CEO Clesana AG). Der neue Bio Hochbarriere-Folienliner ist mehr als ein Produkt, er ist das Ergebnis von zehn Jahren Forschung, Rückschlägen, Lernprozessen und Fortschritt. Gleichzeitig ist es ein Beweis dafür, was möglich ist, wenn ein Unternehmen an seine Vision glaubt und alles daran setzt, die Ziele zu erreichen.



Ausstellerdatenblatt
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