Paralympics-Gewinnerin Edina Müller setzt auf Clesana Verschweiß-Toilette

Edina Müller  ist Ausnahmesportlerin und eines der bekanntesten Gesichter des paralympischen Sports in Deutschland. Die Wahl-Hamburgerin hat bereits an vier Paralympics teilgenommen und dabei nicht weniger als zweimal Gold und zweimal Silber in unterschiedlichen Sportarten gewonnen. Außerdem ist sie Welt- und Europameisterin im Parakanu. Auch in Paris wird sie unser Land vertreten. Seit sie 16 ist, sitzt sie im Rollstuhl. Edina ist Mama eines Sohnes, Sporttherapeutin und Vorbild für viele Menschen mit Handicap. Als Vanliferin setzt sie bewusst auf die  Verschweiß-Toilette  Clesana C1. Wir haben Edina in Hamburg, während ihrer Vorbereitung für die Paralympics in Paris 2024, beim Training getroffen.

Clesana: Edina, hast du denn überhaupt zwischen dem vielen Training für die Paralympics in Paris, deinem Job als Sporttherapeutin und dem Mama-Sein überhaupt noch Zeit für das Reisen?

Edina Müller: Ja, das ist kurz vor Beginn der Spiele nicht ganz einfach. Ich trainiere viel, versuche aber auch so gut es geht Dinge zu verbinden. Am Wochenende klappt das gut mit Training und unserem Familiencampen. Dann geht es an den See und ich kann das ganze Wochenende durchtrainieren. Dann ist das Training sogar wie eine kleine Auszeit für mich.

Hast Du Lieblingsspots rings um Hamburg?

Lieblingsspots haben wir jetzt so nicht direkt. Wir haben hier viel Wasser um uns. Am Wasser ist ja immer schön und mit dem Camper sowieso. Man kann es sich ja überall schön machen. Durch den Camper sind wir auf nichts mehr angewiesen und können im Prinzip einfach da halten, wo es uns gefällt oder am Schönsten ist.

Deinen Camper hast Du gemeinsam mit Vartan Rocks umgesetzt?

Ja genau.  Vartan Rocks  haben mich bei meinem Vorhaben von Anfang an unterstützt. Ich war sehr lang auf der auf der Suche nach einem Camper, der für mich passt. Hab jede Camper- & Outdoormesse besucht und mir alles Mögliche angeschaut. Aber nichts gefunden, was passt und erschwinglich ist. Kaufen kann man am Ende alles, aber gerade die großen Marken mit ihren Kastensystemen sind alles andere als flexibel. Als Rollstuhlfahrer hat man zudem auch andere Ansprüche. Wenn beispielswiese die Toilette in der Mitte des Fahrzeugraumes untergebracht ist und Privatsphäre nur mittels eines Duschvorhangs gewährleistet ist, geht das am Konzept vorbei. Man fährt mit Familie und möchte bei manchen Dingen einfach gern seine Ruhe haben. Ob man nun im Rollstuhl sitzt oder nicht.

Erzähl uns doch etwas mehr über deinen Camper.

Das ist ein RTW (Anm. Rettungswagen). Die Idee so ein Fahrzeug umzubauen, stammt auch von Vartan. Auf dem Nachbargelände stand damals einer und ich durfte den genauer anschauen. So ein RTW bietet einige Vorteile und wir haben angefangen nach so einem Fahrzeug zu suchen und so ist unser gemeinsames Projekt langsam gestartet. Das hat natürlich lang gedauert, bis ich den Richtigen gefunden habe. Der Wagen ist Baujahr 2008 und ein Mercedes Sprinter 313 CDI. Wichtig war anfänglich das Gewicht, weil ich auch nur einen Führerschein bis 3.5 Tonnen habe. Den Rest haben wir dann nach und nach aus- und umgebaut. Ich habe zum Beispiel ein super Einzugssystem mit Lift oder auch eine elektrisch verstellbare Rückenlehne am Fahrersitz, damit ich direkt auf den Sitz rutschen kann. Und natürlich habe ich ein umgebautes Automatikgetriebe, damit ich ihn auch selber fahren kann. Der RTW hat richtig viel Platz. Mit all der Unterstützung ist das ein richtig tolles, barrierefreies Fahrzeug geworden.

Viele Menschen mit Handicap träumen davon einem eigenen Camper zu besitzen, um die Welt frei zu entdecken. Auch Du erfüllst Dir mit den Van einen großen Traum. Was sind besondere Herausforderungen im Alltag, die man mit Handicap beim Campen meistern muss?

Das gibt es natürlich einige. Das Thema Toilette spielt bei Menschen, insbesondere mit Gehbehinderung, eine sehr große Rolle. Die Toilettenlösung war demnach auch für mich eines der wichtigsten Dinge im Camper. Wenn man unterwegs ist, ist man ja alltäglich von Toiletten abhängig. Ich bin jetzt nicht unbedingt auf eine ausgewiesene Rollstuhltoilette angewiesen. Mein Rollstuhl muss durch die Tür passen und der Boden dahin eben sein. Das ist nicht nicht überall gegeben. Wenn Stufen im Spiel sind, wird es schwierig. Ich möchte einfach überhaupt nicht drüber nachdenken müssen, ob ein See eine Toilette in der Nähe hat oder ob ein Campingplatz barrierefreie WCs anbietet. Für mich ist das immer ein großer Stressfaktor. Zum Glück ist das alles nun alles egal. Mit meiner Clesana muss ich da nicht mehr drüber nachdenken. Festival, Wochenendtour mit dem Kajak, irgendwie irgendwo an den See fahren, campen, völlig egal. Irgendwo tauchen gehen. Ich kann mich einfach überall hinstellen. Wir sind mit dem Fahrzeug, dem Solarmodul und der Clesana tagelang autark, deshalb ist das alles überhaupt gar kein Problem. Clesana bedeutet für mich einfach eine große, große Freiheit.

Der Begriff behindertengerecht stellt sich häufig auch als sehr dehnbar heraus. Dabei steckt der Teufel ja bekanntlich im Detail.

Völlig richtig. Wenn man da über Barrierefreiheit spricht, ist es natürlich so, dass jede Behinderung irgendwie individuell und anders ist und natürlich jeder am liebsten eine individuelle Lösung bevorzugen würde. Es gibt behindertengerechte Toiletten, die sehr viel höher sind. Das ist super für Personen, die zum Beispiel nicht gut laufen können, die sich nicht gut setzen und wieder aufstehen können. Für mich ist das dann viel schwieriger. Ich muss dann da rauf und mich irgendwie da hochheben. Andersrum genauso. Ist die Toilette zu niedrig, habe ich einen ganz unsicheren Sitz. Das ist wirklich Stress pur. Deswegen ist es gerade im Camper so toll, da wirklich meine individuelle Lösung zu haben. Ich habe da anfänglich mit Vartan lange rum überlegt.

Wie habt ihr das vor Clesana gelöst?

Also ich habe ja lange überlegt und gesucht. Und ja, ich war hab mir dann irgendwie am Ende notgedrungen eine Trocken-Trenntoilette rausgesucht. Aber so richtig glücklich war ich damit nicht. Gerade als Rollstuhlfahrer achtet man sehr auf Hygiene. Und dann mit dem Urineinsatz oder dem Feststoffbehälter der Trenntoilette auf dem Schoß, dann aus meinem Camper raus und das dann alles sauber machen… Das ist einfach alles nicht praktisch für Rollstuhlfahrer. Und eine Chemietoilette mit tollen Bio-Zusätzen raus zur Entsorgungsstation bringen, stand außer Frage. Und dann war ich so froh, als ich irgendwie durch Zufall Clesana gefunden habe. Habe mir sehr schnell noch mehr Informationen und dann auch gleich die Toilette selbst besorgt.

Was sind denn Deine persönlichen Vorteile der Clesana?

Bei der Clesana ist es natürlich so, dass man sich da überhaupt keine Gedanken mehr machen muss. Die Benutzung ist superleicht. Man braucht nichts extra hinzufügen. Kein Wasser, keine Chemie, keine Streu oder irgendwelche Zusätze. Da kann man echt alles reinschmeißen. Alle seine Sanitärprodukte, die sind einfach dann weg, verschweißt, sauber, fallen einfach als Beutel unten in so eine Schublade. Die sind superstabil. Die Toilette selbst ist auch superstabil. Die ist ja unten am Boden fest verschraubt. Ich kann sie trotzdem drehen, so wie ich sie brauche. Und auch von der Größe her, eben eine richtige Toilette. Bisher sind wir meist nur ein paar Tage unterwegs. Da kann ich die Beutel auch später zu Hause entsorgen. Kurz: Mit Clesana ist der Toilettengang im Van jetzt überhaupt kein Stress mehr und mega entspannt.

Warum ist das Gefühl der vollwertigen Toilette so wichtig?

Also, ich habe auch schon auf Porta Portis gesessen, die schmal und einfach recht tief waren, also irgendwie kurz. Für mich ist es essenziell stabil und angenehm zu sitzen. Mir fehlen die Oberkörperstabilität und manchmal die Balance. Ich kann mich mit den Beinen nicht stabilisieren. Deswegen sind Höhe und Sitzfläche für mich sehr wichtig.

Das ist aber auch ein toller Toilettenraum, den du hier hast.

Er ist vor allem sehr praktisch. Ich komme mit meinem Rollstuhl perfekt heran und kann den Raum durch die variable Wandgestaltung im Sitzen schließen. So, dass wirklich so ein kleiner Toilettenraum entsteht, auf dem man entspannt sitzen kann und genügend Bewegungsfreiheit hat. Außerdem habe ich natürlich alles irgendwie erreichbar in meiner Nähe. Vartan Rocks haben mir kleine Regale gebaut, wo ich beispielsweise das Verbrauchsmaterial, Toilettenpapier und Hygieneartikel lagern kann. Die Toilettenkabine ist zwar klein, hat aber den Vorteil, dass für mich alles stabil erreichbar ist.

Dürfen wir dich fragen, wie du deinen Toilettenraum in Ordnung hältst?

Klar. Als Mensch im Rollstuhl steht man sich selber häufig im Weg (lacht). Also muss ich eigentlich immer in Etappen putzen. Erst die eine Seite, dann die andere. Im Camper habe ich dafür einen kleinen Wischer. Damit kann ich den groben Dreck rauskehren oder halt auch mal fix nass machen und durchwischen. Dann habe ich auch noch so einen mobilen Handstaubsauger. Das ist natürlich super easy. Die Clesana braucht man ja nicht wirklich reinigen. Einfach wie zu Hause, ab und zu mal Deckel und Brille feucht abwischen und gut. Ich habe da also keine Lifehacks anzubieten.

Das passt schon so. Vielen lieben Dank, Edina.

Zur Person:

Edina Müller (Jahrg. 1983, geb. in Brühl) vertritt Deutschland bei den  Paralympics 2024 in Paris . Sie ist Sporttherapeutin und lebt mit Ihrer Familie nahe Hamburg. Edina ist 2fache paralympische Goldmedaillen-Gewinnerin, Welt-, Europa- und Deutsche Meisterin im Parakanu, Trägerin des silbernen Lorbeerblatt und Hamburgs Sportlerin des Jahres. Folgt Edina gern auf  facebook  /  Instagram  oder beim  Teamdeutschlandparalympics .